Pressemitteilung der Schura-Bremen: Bremer Muslime wollen sich nicht am Kirchentag beteiligen.
Die Bremer Muslime lehnen eine Beteiligung am Kirchentag ab. Das erklärte der Vorsitzende der Schura -Islamische Religionsgemeinschaft Bremen Mehmet Kilinc, am Montag (23.03.2009) in Bremen. Bereits im März letzen Jahres hätten sich alle relevanten islamischen Gemeinden in Bremen darauf geeinigt, keine Vertreter zum Kirchentag zu entsenden oder mit eigenen Aktionen an ihm teilzunehmen.
Die Ausführungen in der, von der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlichten Handreichung „Klarheit und gute Nachbarschaft. Christen und Muslime in Deutschland“ machten klar, das es der Kirche weniger um einen aufrichtigen Dialog, sondern um eine „dogmatische Abgrenzung” zum Islam und den Muslimen gehe. Auch die anhaltenden negative Äußerungen von hochrangigen Kirchenvertretern zum Islam und dem Verhältnis zu den Muslimen, ließen den Endruck erwecken, das der Dialog der Evangelischen Kirche mit den Muslimen, nicht auf gleichberechtigter Basis, sondern mit dem Schwerpunkt der Missionierung geführt werden solle.
Diese Veröffentlichung, die unversöhnliche Haltung und die abwertenden Äußerungen des EKD-Vorsitzenden Herrn Huber zum Islam, hätten besonders zu dieser Entscheidung geführt.
Kilinc: „Trotz alledem ist auch für uns Bremer Muslime, der Kirchentag mit seinen erwarteten Gästen aus dem In-und Ausland, ein besonderes Ereignis. Der hohe Stellenwert der Gastfreundschaft in der islamischen Tradition veranlasst uns daher, den erwarteten Gästen "unser Haus - die Moschee" zu öffnen. So stehen die Moscheen in Bremen allen Interessierten zu jeder Zeit offen, auch und besonders während des Kirchentages.“
Kilinc stellte weiter klar, daß diese Ablehnung sich nicht auf den Dialog mit der Bremischen Evangelischen Kirche oder den anderen christlich Gemeinschaften in Bremen beziehe und sagte: „Wir haben hier ein angenehmes Klima der Verständigung und werden unsere Anstrengungen im Dialog vor Ort uneingeschränkt fortsetzen.“