Pressemitteilung: Hass-Mail und Bombendrohung – Fatih Moschee
Erneut ist eine Schura Mitgliedsgemeinde Ziel rassistischer und islamophober Bedrohung geworden. Gestern erhielt die Fatih Moschee eine verstörende Hass-Mail verbunden mit einer Bombendrohung für den heutigen Tag. Die Fatih Moschee gehört zu den größten Moscheen in Norddeutschland und war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Hasskriminalität.
Nachdem die Verantwortlichen der Gemeinde die Bremer Polizei über die Drohung informiert haben, hat diese schnell gehandelt. Mit Hilfe der eingesetzten Spürhunde konnte glücklicherweise kein Sprengstoff gefunden werden. Mit Erleichterung hat die Gemeinde auf die Entwarnung der Polizei reagiert. Zur Sicherung und Bewachung der Moschee wurde wieder ein Streifenwagen abgestellt.
"Wir verurteilen und verabscheuen aufs schärfste den hasserfüllten und menschenverachtenden Inhalt der Drohmail gegenüber unserer Mitgliedsgemeinde", sagt der Vorsitzende der Schura Bremen Murat Çelik. „Wir hoffen, dass der oder die Täter Fehler gemacht und elektronische Fingerabdrücke hinterlassen haben, die die Sicherheitsbehörden erfolgreich ermitteln können“, so Çelik.
Die Bombendrohung gegenüber der Fatih Moschee ist die erste gegenüber einer Bremer Moschee, die aber keine Ausnahme darstellt. Leider stellen wir fest, dass nur in den letzten Tagen deutschlandweit zahlreiche Moscheen Bombendrohungen erhalten oder Ziel von Angriffen wurden (Quelle: www.brandeilig.org). Vor dem Hintergrund, dass der Generalbundesanwalt erst letzte Woche eine rechtsextremistische Terrorzelle mit zwölf Männern verhaften ließ, die u.a. die Absicht hatten Muslime zu töten und Moscheen anzugreifen, erfüllen uns diese Ereignisse mit großer Sorge. Dieser Fall hat erneut gezeigt, wie und wo sich Extremisten zusammenschließen und oft unter dem Radar der Sicherheitsbehörden agieren können. „Der nach allem was wir aktuell wissen, rassistisch motivierte Terroranschlag in Hanau, bei dem 10 unschuldige Menschen ermordet und zahlreiche verletzt wurden, ist schockierend und verstörend. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Es muss endlich jedem bewusst werden, dass wir nicht mehr nur über Einzelfälle oder Einzeltäter sprechen können“, so Çelik.
Brutstätte für solche Radikalisierungen sind häufig das Internet und die sozialen Medien. Hetzern und Radikalisierten muss der Rechtsstaat mit aller Härte begegnen und deutlich machen, dass das Netz kein rechtsfreier Raum ist. Rassistische und Islamophobe Hasstiraden im Internet müssen endlich stärker geahndet und vor Gericht landen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Gesetzesinitiative der Bundesjustizministerin, Hasskriminalität im Netz stärker in den Fokus zu rücken und Hetzer härter und erfolgreicher zu verfolgen.
„Wir hören nicht auf zu fordern, dass der Nährboden für Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus in einer breiten und fortlaufenden gemeinsamen Kraftanstrengung ausgetrocknet werden muss", so Murat Çelik. Wir rufen alle gesellschaftlichen und politischen Akteure zu Zusammenarbeit und Zusammenhalt auf.