Pressemitteilung zum Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit
Die Schura Bremen begrüßt die Einrichtung des internationalen Tages zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit sehr nachdrücklich.
In Bremen gibt es erfreulicherweise verschiedene positive Ansätze zum interreligiösen Dialog mit den muslimischen Gemeinden, und das religiöse Leben in den Moscheen kann weitgehend ungestört stattfinden. Von mörderischen Attacken, wie denen in Christchurch, die der Anlass dieses Gedenktages waren, sind wir gottseidank verschont geblieben.
Dennoch gehören Diskriminierungserlebnisse und Anfeindungen von Menschen, denen ihre muslimische Identität wichtig ist, auch in Bremen noch zum Alltag. Besonders hervorstechend ist hier weiterhin der respektlose Umgang mit Frauen, die sich zum Tragen des muslimischen Kopftuches als persönliche Ausdrucksform ihres Glaubens entscheiden. Sie erleben direkte persönliche Diffamierungen, aber auch strukturelle Benachteiligungen bei der Arbeitsplatz- und Wohnraumsuche.
Leider gehen auch die Berichte von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern über Diskriminierungen und abwertende Bemerkungen zu ihrem Glauben in den Schulen nicht zurück, ebenso leider auch von Studierenden in den Bremischen Hochschulen.
Die Schura wäre sehr dankbar, wenn der Internationale Tag gegen Islamfeindlichkeit von politischen und anderen Verantwortungstragenden in der Bremer Gesellschaft zum Anlass genommen würde, um darüber ins Gespräch zu kommen, wie noch konsequenter gegen anti-muslimische Diskriminierung in unserem Bundesland vorgegangen werden könnte.
Wiederholte Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit muslimischer Identität haben negative Auswirkungen auf Bildungsverläufe, Arbeitsplatzsuche, Partizipationschancen und -bereitschaft – und sind der Nährboden für den Erfolg von extremistischen Radikalisierungspredigern, die den Namen des Islam für ihre Zwecke missbrauchen. Somit sorgen sie auch für viele gesamtgesellschaftlich schädliche Effekte.
Die Schura möchte dazu aufrufen, gemeinsam in Bremen für so viele Tage der Islamfreundlichkeit zu sorgen, dass die -feindlichkeit keine Chance mehr hat!!