Neuer Vorstand der Schura Bremen gewählt
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Schura Bremen am 28. Februar 2010 wurde der neue Vorstand gewählt. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem aus der ordentlichen Mitgliederversammlung im November 2009 nur ein Interimsvorstand hervorgegangen war.
Der als Diplom-Sozialpädagoge tätige Herr Mustafa Yavuz wurde zum neuen Vorsitzenden und der Interimsvorsitzende Diplom-Ingenieur Herr Ismail Baser zum ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Unter den neu gewählten zehn Vorstandsmitgliedern befinden sich auch zwei Damen.
GAZA-Hilfskonvoi endlich angekommen
Ein langes Aufatmen macht die Runde. Nach dem wochenlangen Herumirren des Hilfskonvois für Gaza, der lebensnotwendige Lebensmittel, Medikamente sowie Kleidung an die seit Jahren von der Außenwelt abgeschnittenen Gaza-Bevölkerung liefern wollte, ist Bewegung gekommen.
Die erste Hälfte des Hilfskonvois mit rund 60 Fahrzeugen soll in Gaza angekommen sein. Die andere Hälfte sollte nach stundenlangen Kontrollen der ägyptischen Behörden ebenfalls die Fahrt aufnehmen.
Der am 16. Dezember aus der Türkei gestartete Hilfskonvoi für Palästina mit rund 220 Fahrzeugen wurde vom syrischen Hafen Lazkiye zum ägyptischen Hafen Al-Arisch transportiert. Die Hafenstadt liegt etwa 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Von hier aus sollte der Konvoi mit Unterstützung der GAZA-Friedensaktivisten nach Gaza fahren. Die ägyptischen Behörden verhinderten jedoch die Einreise des Hilfskonvois und ließen die rund 220 Fahrzeuge auf eine Genehmigung am Hafen warten.
Mehmet Kilinc kandidiert nicht mehr für den Vorstand der Schura Bremen
Interims-Vorstand gewählt
Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung der SCHURA am 15. November 2009 hatte der amtierende Vorsitzende Herr Mehmet Kilinc erklärt, daß er den Anforderungen eines Vorsitzenden ehrenamtlich nicht mehr genügen könne, da die Arbeit Dimensionen angenommen habe, die man nicht vorausahnen konnte. Er wolle daher nicht mehr für den Vorsitz kandidieren.
Die Mitgliederversammlung sah sich außerstande, einen neuen Vorsitzenden zu wählen, da die Organisation nicht über die finanziellen Mittel verfügt, einen hauptamtlichen Vorsitzenden einzusetzen.
Daraufhin beschloss die Mitgliederversammlung zunächst einen Interims-Vorstand einzusetzen. Der Interims-Vorstand besteht mit Herrn Dipl.-Ing. Ismail Baser als Vorsitzenden zusätzlich aus einem Generalsekretär und einem Schatzmeister.
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Erklärung der islamischen Organisationen in Bremen zur zunehmenden Islamophobie / Islamfeindlichkeit in Deutschland
Der heimtückische Mord an Marwa El Sherbini am 01. Juli 2009 hat die muslimischen Gemeinschaften in Bremen zutiefst beunruhigt und schockiert. Unsere Gebete und unser Mitgefühl gilt unserer ermordeten Schwester, ihrem schwerverletzten Ehemann und ihrem traumatisierten Kind. Der Tathergang lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Verbrechen aus einem eindeutig islamfeindlichen Motiv begangen wurde. Marwa El Sherbini wurde umgebracht, weil sie Muslimin und durch das Kopftuch als solche erkennbar war.
Mit großer Besorgnis beobachten wir einen immer stärker werdenden antiislamischen Rassismus in unserer Gesellschaft, in der die ganze Palette antiislamischer Ressentiments zum Ausdruck kommen!
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Pressemitteilung der Schura-Bremen zum heimtückischen Mord an Marwa El Sherbini
"Klaren Verstand bewahren" - Gemeinsam gegen Islamophobie
Der heimtückische Mord an Marwa El Sherbini hat die muslimischen Gemeinschaften in Deutschland zutiefst beunruhigt und schockiert, zumal er während einer Gerichtsverhandlung geschah, in der Marwa El Sherbini als Zeugin aussagen sollte. Die Tat ist umso unverständlicher, als der Täter noch genügend Zeit hatte, den dreijährigen Sohn des Opfers zu verletzen und auf ihren Ehemann, der sich schützend vor seine Frau stellen wollte, einzustechen. Der lebensgefährlich verletzte Ehemann wurde obendrein noch von einem Polizeibeamten „versehentlich“ angeschossen.
Wir fragen uns, wie es möglich war, dass das Verbrechen in einem rechtlich geschützten Raum; also unter der Obhut des Staates, geschehen konnte? Wir fragen uns, wie es dem Angeklagten möglich war, ein Messer mit sich zu führen, mit dem er sein Opfer niederstechen und tödlich verletzen konnte? Wir fragen uns insbesondere warum angesichts der Umstände des Mordes, die rassistischen Motive des Täters in der Berichterstattung über die Tat, entweder gar nicht oder nur am Rande erwähnt werden?
Es ist für uns eindeutig, daß das Verbrechen einen islamfeindlichen Hintergrund hat, in dessen Mittelpunkt wieder ein Mal mehr das Kopftuch stand. Müssen muslimische Frauen, die ein Kopftuch tragen und dafür tagtäglich Spott, Demütigung und permanente Ausgrenzung erfahren, künftig auch damit rechnen, wahllos Opfer von Gewaltverbrechen zu werden?
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Skandal im Verfassungsschutzbericht Bremen 2008
liebe Brüder und Schwestern,
liebe Freunde und Nichtfreunde,
liebe Bekannte,
alle sonst um mich interessierte,
Wie Ihr vielleicht aus der Presse entnommen habt, wurde letzten Freitag der Bremer Verfassungsschutzbericht veröffentlicht, den ich leider erst heute habe lesen können.
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Stellungnahme zur Zwangsheirat und Ehrenmorde
Stellungnahme der SCHURA - Islamische Religionsgemeinschaft Bremen zum Thema: „Zwangsverheiratung und Ehrenmord“
In einer pluralistischen und multikulturellen Gesellschaft sind die Menschenrechte ein Garant für die individuelle Freiheit und bilden politisch-rechtliche Grundnormen des Zusammenlebens. Daher ist es unbestritten, dass die Praxis der Zwangsverheiratung ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und das Selbstbestimmungsrecht betroffener Personen ist und deshalb eine schwere Form der Menschenrechtsverletzung darstellt.
Auch die Schura Bremen begreift Zwangsverheiratungen als Verletzungen der Menschenrechte und der Menschenwürde, die weder durch religiöse noch durch kulturelle bzw. ethnische Besonderheiten und Traditionen relativiert und gerechtfertigt werden dürfen.
Abgesehen davon dass „Zwangsverheiratungen“ und „Ehrenmorde“ gegen das Rechtsempfinden der Muslime und ihrer Gemeinschaften verstoßen, muss festgestellt werden, daß beide Institutionen nicht aus dem Islam entstanden, oder gar aus der Lehre des Islam legitimiert werden können.
Die Ehre einer islamischen Familie ist ihre Zugehörigkeit zum Islam und ihr Bekenntnis zum Qur'an und der verbindlichen Sunna des Propheten. Der Qur'an verbietet, daß eine Frau gegen ihren Willen verheiratet wird. Der Propheten (Friede sei mit ihm) hat schon zu Lebzeiten Zwangsehen für null und nichtig erklärt.
Protokoll über das Gespräch zwischen der Jüdischen Gemeinde Bremen und der Schura Bremen
Ort: Jüdisches Gemeindezentrum
Datum: 05.04.2009
Teilnehmer:
- Frau Noa,
- Frau Bas,
- Herr Pantijelew
- Herr Kilinc,
- Frau Hamamci,
- Herr Baser,
- Herr Eren,
- Herr Salihu,
- Herr Samar,
- Herr Saleh
- Herr Scherf
Das Gespräch soll dazu dienen, gegenseitig Missverständnis und Irritationen zu beseitigen. In der Jüdischen Gemeinde sind sie aufgrund der Beteiligung der Schura an der so genannten Leichenaktion gegen den Gaza-Krieg entstanden. In der Schura wurde ein Interview der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde mit dem „Weser Kurier“ so verstanden, als wäre darin der Schura Antisemitismus vorgeworfen worden.
Weiterhin ging es um die Gestaltung der weiteren Beziehungen und die Fortsetzung des interreligiösen Dialogs.
Pressemitteilung der Schura-Bremen: Bremer Muslime wollen sich nicht am Kirchentag beteiligen.
Die Bremer Muslime lehnen eine Beteiligung am Kirchentag ab. Das erklärte der Vorsitzende der Schura -Islamische Religionsgemeinschaft Bremen Mehmet Kilinc, am Montag (23.03.2009) in Bremen. Bereits im März letzen Jahres hätten sich alle relevanten islamischen Gemeinden in Bremen darauf geeinigt, keine Vertreter zum Kirchentag zu entsenden oder mit eigenen Aktionen an ihm teilzunehmen.
Die Ausführungen in der, von der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlichten Handreichung „Klarheit und gute Nachbarschaft. Christen und Muslime in Deutschland“ machten klar, das es der Kirche weniger um einen aufrichtigen Dialog, sondern um eine „dogmatische Abgrenzung” zum Islam und den Muslimen gehe. Auch die anhaltenden negative Äußerungen von hochrangigen Kirchenvertretern zum Islam und dem Verhältnis zu den Muslimen, ließen den Endruck erwecken, das der Dialog der Evangelischen Kirche mit den Muslimen, nicht auf gleichberechtigter Basis, sondern mit dem Schwerpunkt der Missionierung geführt werden solle.
Diese Veröffentlichung, die unversöhnliche Haltung und die abwertenden Äußerungen des EKD-Vorsitzenden Herrn Huber zum Islam, hätten besonders zu dieser Entscheidung geführt.
Kilinc: „Trotz alledem ist auch für uns Bremer Muslime, der Kirchentag mit seinen erwarteten Gästen aus dem In-und Ausland, ein besonderes Ereignis. Der hohe Stellenwert der Gastfreundschaft in der islamischen Tradition veranlasst uns daher, den erwarteten Gästen "unser Haus - die Moschee" zu öffnen. So stehen die Moscheen in Bremen allen Interessierten zu jeder Zeit offen, auch und besonders während des Kirchentages.“
Kilinc stellte weiter klar, daß diese Ablehnung sich nicht auf den Dialog mit der Bremischen Evangelischen Kirche oder den anderen christlich Gemeinschaften in Bremen beziehe und sagte: „Wir haben hier ein angenehmes Klima der Verständigung und werden unsere Anstrengungen im Dialog vor Ort uneingeschränkt fortsetzen.“
Pressemitteilung der Schura-Bremen: Direktor des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland besucht Schura-Bremen
Die Schura Bremen wird dem Kuratorium und dem Aufsichtsrat des Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland Amina-Abdullah Stiftung e.V. beitreten. Das wurde anlässlich eines Besuchs des Direktors des Instituts Salim Abdullah in der Schura-Bremen bekannt.
Nach Salim Abdullah kommt die Organisationsform der “Schura” der islamischen Tradition am nächsten und verspricht eine erfolgreiche Durchorganisierung des Islam in Deutschland. Das Institut wolle dieser Organisationsform ein breites Mitspracherecht bei seinen Entscheidungen einräumen. In diesem Zusammenhang lobte Salim Abdullah die Arbeit der Schura und insbesondere die Bemühungen um den Abschluss eines Staatsvertrages des Landes Bremen und der Schura als Vertretung der organisierten Muslime.
Bremen könne durch einen Staatsvertrag signalisieren, daß es der deutschen Politik ernst sei, den Islam als Teil der Wirklichkeit Deutschland zu betrachten und die Integrationsleistungen der Moscheen anzuerkennen. Abdullah wörtlich: “Bremen war in der Vergangenheit schon immer ein Vorreiter, wenn es darum ging, die Integrationsbemühungen der islamischen Seite zu würdigen.” Dieses werde mit dem Abschluss eines Staatsvertrages noch ein Mal deutlich unterstrichen.