Pressemitteilung des Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland und der Konferenz der Islamischen Landesverbände

Kopftuchverbot an Schulen – unnötige Diskussion

„Die Diskussion um ein Kopftuchverbot für Kinder an Schulen ist eine diskriminierende und unnötige Diskussion“, erklärt Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland.

Die Forderung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, ein Kopftuchverbot an Schulen prüfen zu lassen, bezeichnete Burhan Kesici als eine unnötige, diskriminierende und die Religionsfreiheit verletzende Diskussion. Sie führe zu Spannungen in der Gesellschaft.

Festzuhalten sei, dass es - wie Verbotsbefürworter selbst immer wieder einräumen müssten - keinerlei Fakten über kopftuchtragende Kinder an Schulen gebe und es sich hierbei augenscheinlich um Einzelfälle handele. Kesici: "Eine überflüssige Phantomdebatte wird immer wieder aufgerührt."

„Frau Widmann-Mauz müsste wissen, dass solche Forderungen mit der Verfassung nicht vereinbar sind. In der Vergangenheit wurde das Thema ausreichend diskutiert. Verfassungsrechtler, sowie der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages haben ein solches Verbot in Deutschland als grundgesetzwidrig bezeichnet. Es stellt sich die Frage, warum die Integrationsbeauftragte solch eine Diskussion erneut anstößt“, so Kesici weiter.

„Politiker sollten verantwortungsbewusster mit Verbotsforderungen in Bezug auf islamische Rituale und Lebensweisen umgehen. Diese Diskussionen führen zu einem Klima der Angst und Unsicherheit. Muslime erfahren Alltagsdiskriminierung und die Anzahl der islamfeindlichen Straftaten steigt stetig. Unnötige Diskussionen befeuern den antimuslimischen Rassismus in Deutschland und sind Wind auf den Segeln der Rechtsextremisten“, erklärte der Islamrat-Vorsitzende abschließend.

Für eine sachliche Diskussion der Thematik sowie bei tatsächlichen Schulkonflikten stünden die islamischen Dachverbände und Religionsgemeinschaften auf Bundes- und Landesebene der Politik als Ansprechpartner zur Verfügung.


Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland

Konferenz der Islamischen Landesverbände:
SCHURA – Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg
SCHURA – Islamische Religionsgemeinschaft Schlewig Holstein
SCHURA – Islamische Religionsgemeinschaft Bremen
SCHURA - Landesverband der Muslime in Niedersachsen
SCHURA Rheinland-Pfalz, Landesverband der Muslime
Islamische Föderation Berlin
Islamische Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg
Islamische Religionsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen
Islamische Religionsgemeinschaft Hessen

Herzlichen Glückwunsch zum gesegneten Monat Ramadan

Die Schura Bremen begrüßt den diesjährigen Fastenmonat Ramadan und wünscht allen Muslimen eine segensreiche Zeit der Besinnung und des Miteinanders. 

"O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren – vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.“ [Qur'an, Sure 2, Vers 183]

Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und zugleich der islamische Fastenmonat. Der Ramadan ist für die Muslime die Zeit der inneren Einkehr und Besinnung sowie des gesellschaftlichen Füreinanders. Das Fasten „as-Saum“ beinhaltet die Enthaltsamkeit von jeglichen Nahrungs- und Getränkegenuss sowie von geschlechtlichen Beziehungen vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang des jeweiligen Tages. 

Das Fasten ist eine der im Koran verankerten religiösen Pflichten der Muslime und eine der sogenannten 5 Säulen des Islam. Zum Fasten ist jeder Muslim verpflichtet der die Pubertät erreicht hat. Er muss in vollem Besitz seiner Geisteskräfte und auch körperlich dazu imstande sein. Das Fasten dient als eine Art des Gebets auch zur Stärkung der Selbstbeherrschung, der Konzentration auf das Wesentliche und der Schärfung des Gewissens. Zusätzliches Ziel des Fastens ist es, dass die Muslime durch die persönliche Erfahrung mehr Mitgefühl mit den Armen und den Bedürftigen erlangen.

Pünktlich zum Sonnenuntergang wird dann täglich Iftar, das Fastenbrechen begangen, zu dem Verwandte, Freunde und Nachbarn als Gäste in die Familien eingeladen werden. In vielen Mitgliedsgemeinden der Schura Bremen werden Abend für Abend täglich kostenlos weit mehr als tausend Speisen an Mitglieder, Gäste, Nachbarn, Flüchtlinge sowie andere Bedürftige zum Iftar ausgegeben.

Nicht nur das Fasten, sondern auch die traditionellen gemeinsamen Koran-Rezitationen und das nächtlich gemeinschaftlich in den Moscheegemeinden verrichtete Tarawih-Gebet gehören zu den Besonderheiten des Fastenmonats Ramadan.

Am Ende des Ramadans findet das Fest des Fastenbrechens (arabisch: id al-fitr / türkisch Ramazan Bayramı) statt und ist neben dem Opferfest eines der höchsten islamischen Feiertage.

Die islamische Religionsgemeinschaft Schura Bremen weist die Bremer Betriebe darauf hin, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - in Anlehnung an den Staatsvertrag und der gesetzlich anerkannten islamischen Feiertage – die Begehung des ersten Festtages zu ermöglichen haben, soweit betriebliche Notwendigkeiten nicht entgegenstehen.

Die Schura Bremen wünscht allen Glaubensgeschwistern einen gesegneten Ramadan. Möge Allah die Gebete erhören und im Segen des Fastenmonats Ramadan allen Lebewesen Frieden bescheren.

Sri Lanka – Schura Bremen verurteilt die niederträchtigen Angriffe auf das Schärfste

Der koordinierte Terrorakt an den Osterfeiertagen in Sri Lanka hat die ganze Welt erschüttert. Nur wenige Wochen nach den Anschlägen eines kranken Fanatikers auf Moscheen in Neuseeland, waren wieder Gotteshäuser Zielscheibe von Terroristen.

Hunderte friedlich betende Christen in ihren Kirchen und Touristen in ihren Hotels, wurden aus dem Leben herausgerissen. Diese unfassbaren Terroranschläge richten sich gegen alle Menschen und Religionen, die in Frieden und Zusammenhalt miteinander leben möchten. Die Spirale von Hass und Hetze muss durchbrochen werden! In diesen schwierigen Zeiten ist der Zusammenhalt besonders wichtig.

„Wir verurteilen die abscheulichen Taten auf unschuldige Menschen auf das Schärfste. Wir sind zutiefst bestürzt und fassungslos vor diesem grausigem Terrorakt“, sagte der Schura Bremen Vorsitzende Murat Çelik.

In diesen schwierigen Stunden sind wir in unseren Gedanken und Gebeten bei den Hinterbliebenen und den Verletzten. Der Vorstand der Schura Bremen spricht den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.

Schura - Freundeskreis-Frühstück

31. März 2019

"Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit kommen willst, geh gemeinsam." (Afrikanisches Sprichwort)

Am Sonntag kam die Schura Bremen mit ihrem Vorstand und ihren Unterstützer/innen zusammen, um gemeinsam über die Schura-Arbeit und -Erfolge zu sprechen und die Teilnehmer/innen des Islamischen-Seelsorge-Ausbildungskurses zu ehren.

Nach einer Koranrezitation wurde das reichhaltige Frühstück serviert. Daraufhin erklärte der Vorstandsvorsitzende Murat Çelik, was die Schura Bremen in den vergangenen Jahren geleistet hat. Neben regelmäßigen Arbeitskreisen und Sitzungen sind auch neue Projekte wie der Ausbildungskurs zur muslimischen Seelsorge entstanden.

150 muslimische Inhaftierte der JVA Bremen können nun von den 10 neuen Seesorger/innen profitieren, die nun ihre Zertifikate erhalten haben. Es handelt sich bei der Ausbildung um die bundesweit erste dieser Art, die tatsächlich abgeschlossen wurde. Sie gilt somit als Leuchtturmprojekt für ganz Deutschland. 

Die Gäste beim Frühstück waren Dr. Sebastian Schulenberg und Torben Adams vom Senator für Justiz und Verfassung, Dr. Martina Höhns und Tamer Ercan von der Senatskanzlei und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Mustafa Güngör.

Pressemitteilung: Terrorakt in Christchurch / Neuseeland

Bei einem brutalen Terror-Angriff auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind nach Polizeiangaben mindestens 49 betende muslimische Kinder und Erwachsene getötet und Dutzende schwer verletzt worden.

Unser Mitgefühl und unsere Gebete gelten den Familien und Opfern. Möge Allah unsere  verstorbenen Geschwister in sein Paradies aufnehmen, den Verletzten eine schnelle Genesung bescheren und den Angehörigen Kraft und Geduld geben.

„Wir sind heute mit den schockierenden Nachrichten über die terroristischen Anschlägen in Neuseeland erschüttert worden“, so der Schura Bremen Vorsitzende Murat Çelik. „Dieser unfassbare feige und brutale Anschlag richtet sich gegen Menschen islamischen Glaubens, die sich in der Moschee zum Freitagsgebet versammelt hatten. Wir Bremer Musliminnen und Muslime sind sprachlos und zutiefst bestürzt“, so Murat Çelik weiter. Dieser unvorstellbare Hass der Täter auf Muslime, ist nicht in Worte zu fassen. Es macht uns fassungslos, dass die Taten gefilmt und über die sozialen Netzwerke live gezeigt bzw. veröffentlicht wurden. Hilflose und schutzbedürftige Kinder und Erwachsene wurden auf eine unvorstellbare Art und Weise hingerichtet!

Fremdenfeindliche Rhetorik und Terror sät Angst, Hass und spaltet die Gesellschaften, auch hier. Die Schura Bremen tritt vehement gegen jedwede Art von Gewalt und Spaltung ein. Lasst uns unser friedvolles und respektvolles gemeinsames Leben in Bremen nicht von hasserfüllten Menschen kaputt machen. Die Schura Bremen begrüßt die Aussage des Bremer Senats: „Wir möchten noch einmal betonen, dass wir fest an ihrer Seite stehen gegen Muslimhass und Islamophobie“. „Ich appelliere an alle Bremer Musliminnen und Muslime einen kühlen Kopf zu bewahren. Habt keine Angst und vertraut den hiesigen Behörden. Lasst uns in dieser schweren Zeit zusammenstehen“, so der Schura Bremen Vorsitzende.

Pressemitteilung: Neuer Vorstand für Schura Bremen

Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung am 16. Dezember 2018 wurde Murat Çelik zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Schura Bremen gewählt. Der amtierende Vorsitzende Mustafa Yavuz hatte bereits im Vorfeld angekündigt für eine Neuwahl nicht zur Verfügung zu stehen. Nach der Wahl bedankte sich Çelik bei den versammelten Mitgliedern für ihr Vertrauen. Sein spezieller Dank galt aber dem ehemaligen Vorsitzenden sowie seinen Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit.

„Ich danke Bruder Mustafa für seinen unermüdlichen und für uns alle vorbildlichen Einsatz für die Interessen seiner Glaubensgeschwister“, sagte Çelik. „Die Schura hat viel aufgebaut und wird als Partner geschätzt. Wir wollen, dass das so bleibt!“

Für Murat Çelik beginnt mit der Wahl zum neuen Schura Vorstandsvorsitzenden seine dritte Amtsperiode als Mitglied des Vorstands. Der gebürtige Bremerhavener Diplomökonom arbeitet als Consultant in einem IT Unternehmen. Für die nächsten drei Jahre stehen ihm Marouan Bedoui als stellvertretender Vorsitzender, Vahit Bilmez als zweiter und Yakup Akman als dritter Stellvertreter zur Seite. Neuer Generalsekretär ist Riyad Preukschas und neue Schatzmeisterin ist Hacer Kendir. Dem Vorstand gehören vier weitere Beisitzer an.

In der neuen Amtsperiode erwartet der neue Schura-Vorstand zahlreiche spannende Herausforderungen. „Wir wollen unsere bisherigen Kooperationen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schura intensivieren“, so Çelik. Insbesondere die erfolgreiche Weiterführung des Präventionsprojekts „Al-Etidal“, der Ausbau der Seelsorge und die Neugestaltung und Verbesserung der Kommunikation hat sich der neue Vorstand vorgenommen.

Pressemitteilung: Erneuter Anschlag auf die größte Moschee im Land Bremen

In der Nacht vom 03. auf den 04. März 2018 wurde die Fatih Moschee in Bremen-Gröpelingen erneut Zielscheibe von Schmierereien und Schändungen.

Nachdem wenige Monate zuvor Unbekannte einen Anschlag auf das Gotteshaus und Schura Bremen Gründungsmitglied verübt hatten, haben wieder Unbekannte den Eingangsbereich der Außenfassade der Moschee sowie die Fassade des Rohbaus der neuen Bildungsstätte in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit „Scheiß Mussel" und weiteren Worten beschmiert.

Die Schura Bremen hatte bereits am 29. Januar 2018 in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit zwei weiteren islamischen Religionsgemeinschaften seine Sorge über die jüngsten Angriffe auf etliche Moscheegemeinden und die steigende Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit in Deutschland zum Ausdruck gebracht.

Der Schura Bremen Vorsitzende Mustafa Yavuz betonte: „Die Gemeinde und ihre Besucher sind zutiefst verunsichert und bestürzt. Wir erwarten daher von den Sicherheitsbehörden, alle erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen, um den/die Täter so schnell wie möglich zu fassen und den Schutz der Moschee zu gewährleisten. Wir appellieren an alle Bremerinnen und Bremer, sich mit der Fatih Moschee solidarisch zu zeigen.“

Neueste Statistiken des Bundesinnenministeriums verdeutlichen den erschreckenden Anstieg an Angriffen auf Muslime und deren muslimische Einrichtungen, wie Moscheen. In diesem Zusammenhang wurden im vergangenen Jahr offiziell mehr als 950 Straftaten gezählt. Seit gestern Abend ist durch den Vorfall in Bremen ein weiterer hinzugekommen.

Religionen beten für den Frieden

Am Sonntag, dem 14. Januar 2018, findet das interreligiöse Friedensgebet im Bremer Rathaus statt. Die Schura Bremen ist auch dieses Jahr wieder bei der Veranstaltung vertreten, welche den Titel „Religionen beten für den Frieden“ trägt. VertreterInnen verschiedener Gemeinschaften werden ihre Gedanken und Wünsche für den Frieden in aller Welt formulieren. Zudem gibt es eine musikalische Darbietung.

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