Pressemitteilung: Bremer Spitzenpolitikerinnen und -politiker stellen sich den Fragen der Bremer Musliminnen und Muslime
In Bremen ist es bald wieder soweit: Am 14. Mai stehen die Bürgerschaftswahlen an. Hierzu veranstaltete die Schura Bremen am 10.05.23 eine Podiumsdiskussion mit Bremer Parteivertreter/innen unter der Leitfrage „Warum sollen Muslime Ihre Partei wählen?“.
Zu den eingeladenen Gästen gehörten: Mustafa Güngör (SPD), Heiko Strohmann (CDU), Dr. Henrike Müller (Grüne), Sofia Leonidakis (Linke) sowie Marcel Schröder (FDP).
Die Moderation, Dr. Christoph Fantini (Schura Bremen), eröffnete die Themenrunde mit der Frage nach der strukturellen Benachteiligung und Diskriminierung von Muslimen im Bildungsbereich, im Alltag und im öffentlichen Dienst. Insbesondere kopftuchtragende Musliminnen seien weiterhin aufgrund eines falsch verstandenen Neutralitätsgebotes in ihrer Berufsfreiheit im Öffentlichen Dienst, z.B. im Richteramt und bei der Polizei, eingeschränkt. Alle anwesenden Parteien waren sich einig, dass dieser Umstand nicht tragbar sei. Leonidakis plädierte für Sichtbarkeit von Muslimen im Öffentlichen Dienst und sagte: „Es ist nicht wichtig, was auf dem Kopf ist, sondern was im Kopf ist.“ Grünen-Vertreterin Müller will sich hierzu das Beamtengesetz anschauen und Anpassungen bewirken.
Zum Thema muslimische Seelsorge in Krankenhäusern bestand ebenfalls Einigkeit über die Wichtigkeit der finanziellen Unterstützung des Vorhabens. Herr Strohmann kommentierte hierzu: „Man kann nicht von Ihnen verlangen, dass Sie alles ehrenamtlich machen.“ Hierzu ergänzte Leonidakis: „Die Senatorin für Gesundheit ist dabei, Bedarfe zu erheben. Das Gesundheitsressort ist sehr offen, was dieses Anliegen angeht.“
Moderator Ömer Faruk Çoban (Schura Bremen) verwies auf den Staatsvertrag der Schura Bremen, welcher die Erlangung des Körperschaftsstatus als Ziel vorgibt. Auf die Frage, wie die ernsthafte Absicht der Schura seitens der Parteien unterstützt werden kann, sprachen sich die Parteivertreter/innen zwar dafür aus, wichen aber der Frage nach der Umsetzung allesamt aus. Die Verleihung von Körperschaftsrechten fällt unter die Zuständigkeit der Länder, dennoch verwies Schröder auf die Bundesebene: „Die Anforderungen, als Religionsgemeinschaft anerkannt zu werden, sind auf muslimische Gemeinden nicht zugeschnitten. Wir fordern schon lange, dass das Staatskirchenrecht weiterentwickelt wird zu einem Religionsverfassungsrecht, in dem alle Religionen gleich behandelt werden. Das wird von der CDU auf Bundesebene nicht unterstützt.“ CDU-Vertreter Strohmann stand einem Antrag nach Verleihung eines Körperschaftsstatus seitens der Schura Bremen positiv gegenüber: „Die CDU Bremen wird diesen Prozess positiv begleiten. Das kann ich Ihnen versprechen.“ Auch Güngör befürwortete eine Anerkennung zur Religionsgemeinschaft. Er verwies im gleichen Zug auf den Staatsvertrag: „Ich glaube es wäre gut, wenn wir auch den Staatsvertrag mit mehr Leben füllen.“
Im zweiten Teil des Abends wurden seitens der Zuschauer/innen direkte Fragen an die Parteivertreter/innen gestellt. Hierunter zählte u.a. die Frage nach Gebetsräumen in öffentlichen Räumen. Güngör sah kein Problem und betonte, dass Lösungen gefunden werden können: „Wenn wir es schaffen, in dieser Gesellschaft die Köpfe so zu verändern, dass nicht immer der Untergang des Abendlandes verkündet wird, nur weil es einen Raum gibt, wo Menschen friedlich beten wollen, dann haben wir es ein bisschen weiter nach vorne geschafft.“
Beendet wurde die Diskussion mit der Kernfrage an alle Parteien: „Was ändert sich in der kommenden Legislaturperiode für Muslime, wenn ihre Partei gewählt wird?“ Die Grünen möchten u.a. das Problem der muslimischen Grabfelder lösen und verpflichtende Sensibilisierungstrainings für Lehrkräfte zum Thema der antimuslimischen Diskriminierung einführen. CDU und FDP würden Schulen in freier Trägerschaft für Muslime unterstützen. Die SPD möchte die Kooperation mit Muslimen weiter ausbauen und die Linke formulierte ebenfalls den Abbau von Diskriminierung gegen Muslime als Ziel.
Murat Çelik (Vorsitzender Schura Bremen) motivierte muslimische Wahlberechtigte, ihr demokratisches Wahlrecht auszuüben und dringend am kommenden Sonntag zur Bürgerschaftswahl zu gehen.
Alle Antworten der Parteien zu den Wahlprüfsteinen der Schura Bremen sind bei IslamiQ unter folgendem Link aufgelistet: https://www.islamiq.de/2023/05/11/wahlen-in-bremen-wahlpruefsteine-rund-um-islam-und-muslime/
Pressemitteilung: Ramadanfest – Eid-ul-Fitr
Frohes Ramadanfest! Eid ul-Fitr Mubarak! Ramadan Bayram Mubarek!
Nach einmonatigem Fasten begehen die Muslime ab Freitag das dreitägige Fest des Fastenbrechens. Die Schura Bremen wünscht allen Menschen muslimischen Glaubens ein gesegnetes Id-ul-Fitr – Ramadanfest.
Dieser gesegnete Monat ist die Zeit der Enthaltsamkeit und der Geduld. Das Fasten verhilft dem Herzen zu innerer Einkehr, zügelt das Ego und erdet den Menschen. Wir erinnern uns gerade in dieser Zeit daran, dankbar zu sein für das, was wir haben, denn Dankbarkeit ist bekanntlich der Schlüssel zum Glück. Möge Allah der Erhabene unser Fasten annehmen.
Wir beten für alle Menschen, die schwierige Zeiten durchmachen. Im Besonderen beten wir für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien. Möge Allah uns vor derlei Schicksalsschlägen bewahren und den Betroffenen beistehen.
Unser Prophet Muhammed (Allahs Friede und Segen auf ihm) sagte: „Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der den Menschen am nützlichsten ist.“ In diesem Sinne bitten wir die Bremer Muslime, auch weiterhin anderen Menschen Gutes zu tun und hilfsbereit zu sein. „Und was immer ihr an Gutem tut, wahrlich, Allah weiß es wohl.“ (Koran, Sure 2, Vers 215) Es ist gerade in dieser schnelllebigen Zeit auch wichtig, gut für sich selbst zu sorgen und sich Pausen einzuräumen, denn nur dann kann man auch anderen von Nutzen sein.
Wir wünschen den Bremer Muslimen ein frohes Ramadanfest und eine gesegnete Zeit mit ihren Familien und muslimischen Geschwistern! Möge Allah der Erhabene uns stets dabei helfen, rechtschaffene Menschen zu sein und Gutes in der Welt zu tun.
Die Schura erinnert die Bremer Betriebe an die Feiertagsregelung, wonach gem. §§ 8 und 9 Bremisches Sonn- und Feiertagsgesetz muslimischen Arbeitnehmern und Beschäftigten, soweit keine betrieblichen Notwendigkeiten entgegenstehen, die Teilnahme am Gebet und die Feier am ersten Tag im familiären Kreis zu ermöglichen ist. Eltern von schulpflichtigen Kindern brauchen in Bremen keinen Antrag zur Befreiung vom Schulunterricht zu stellen. Die Bildungsbehörde hat entsprechend die Schulen vorab informiert. Azubis/Berufsschüler müssen einen schriftlichen Antrag zur Befreiung stellen.
Hinweis: Der traditionelle Ramadanfestempfang im Bremer Rathaus findet dieses Jahr am Dienstag, den 2. Mai, um 19:00 Uhr in der Oberen Rathaushalle statt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Einlass nur bis 19 Uhr.
Pressemitteilung zum Beginn des Fastenmonats Ramadan 2023
Am Donnerstag, dem 23.03.2023 beginnt für die Muslime der heilige Monat Ramadan.
Das Fasten (arab. „as-Saum“) im Monat Ramadan gehört zu den fünf Pflichten einer jeder Muslima und eines jeden Muslims. Dabei enthalten sie sich jeglichem Nahrungs- und Getränkegenuss sowie geschlechtlichen Beziehungen vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang des jeweiligen Tages.
Fasten heißt aber nicht nur, auf Essen und Trinken zu verzichten, sondern auch die Besinnung auf innere Werte, Enthaltsamkeit und die Bestrebung, schlechte Angewohnheiten und Verhaltensweisen abzulegen.
Die Muslime teilen ihre Freude beim täglichen „Iftar“, dem Fastenbrechen pünktlich zum Sonnenuntergang, indem Verwandte, Freunde und Nachbarn als Gäste eingeladen werden. In vielen Mitgliedsgemeinden der Schura Bremen werden Abend für Abend täglich kostenlos weit mehr als tausend Mahlzeiten zum Iftar an Mitglieder, Gäste, Nachbarn, Flüchtlinge sowie an Bedürftige ausgegeben.
Neben dem Fasten versuchen Muslime auch in traditionellen gemeinsamen Koran-Rezitationen und den nächtlichen, gemeinschaftlich in den Moscheegemeinden verrichteten „Tarawih“-Gebeten ihren Glauben zu vertiefen.
Der Ramadan symbolisiert dabei Konzentration, Reinigung, die Besinnung auf das Wesentliche, Dankbarkeit, Mitgefühl, Solidarität und Gemeinschaft.
Wir möchten daran erinnern, dass viele muslimische Geschwister, die wegen Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung ohne Obdach oder von ihren Familien getrennt sind, eine besonders schwere Zeit durchmachen. Daher möchten wir insbesondere im Ramadan die Menschen anregen zu spenden und Bedürftigen zu helfen.
Wir wünschen als Schura Bremen allen Muslimen einen gesegneten Ramadan.
Pressemitteilung zum Internationalen Tag gegen Islamfeindlichkeit
Die Schura Bremen begrüßt die Einrichtung des internationalen Tages zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit sehr nachdrücklich.
In Bremen gibt es erfreulicherweise verschiedene positive Ansätze zum interreligiösen Dialog mit den muslimischen Gemeinden, und das religiöse Leben in den Moscheen kann weitgehend ungestört stattfinden. Von mörderischen Attacken, wie denen in Christchurch, die der Anlass dieses Gedenktages waren, sind wir gottseidank verschont geblieben.
Dennoch gehören Diskriminierungserlebnisse und Anfeindungen von Menschen, denen ihre muslimische Identität wichtig ist, auch in Bremen noch zum Alltag. Besonders hervorstechend ist hier weiterhin der respektlose Umgang mit Frauen, die sich zum Tragen des muslimischen Kopftuches als persönliche Ausdrucksform ihres Glaubens entscheiden. Sie erleben direkte persönliche Diffamierungen, aber auch strukturelle Benachteiligungen bei der Arbeitsplatz- und Wohnraumsuche.
Leider gehen auch die Berichte von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern über Diskriminierungen und abwertende Bemerkungen zu ihrem Glauben in den Schulen nicht zurück, ebenso leider auch von Studierenden in den Bremischen Hochschulen.
Die Schura wäre sehr dankbar, wenn der Internationale Tag gegen Islamfeindlichkeit von politischen und anderen Verantwortungstragenden in der Bremer Gesellschaft zum Anlass genommen würde, um darüber ins Gespräch zu kommen, wie noch konsequenter gegen anti-muslimische Diskriminierung in unserem Bundesland vorgegangen werden könnte.
Wiederholte Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit muslimischer Identität haben negative Auswirkungen auf Bildungsverläufe, Arbeitsplatzsuche, Partizipationschancen und -bereitschaft – und sind der Nährboden für den Erfolg von extremistischen Radikalisierungspredigern, die den Namen des Islam für ihre Zwecke missbrauchen. Somit sorgen sie auch für viele gesamtgesellschaftlich schädliche Effekte.
Die Schura möchte dazu aufrufen, gemeinsam in Bremen für so viele Tage der Islamfreundlichkeit zu sorgen, dass die -feindlichkeit keine Chance mehr hat!!
Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien
Die schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und im Norden Syriens haben uns zutiefst bestürzt. Die Zerstörungen sind unvorstellbar und das Leid ist unermesslich. Mehrere tausend Geschwister sind gestorben und zehntausende benötigen medizinische Versorgung. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Opfern und ihren Hinterbliebenen, der Bevölkerung und den Einsatzkräften wünschen wir viel Kraft und Ausdauer.
Bei winterlichem und widrigem Wetter sind Millionen von Menschen auf Unterstützung angewiesen. Die SCHURA Bremen bittet ihre Mitgliedsgemeinden und alle Menschen, Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien zu sammeln. Bitte spendet an die Hilfsorganisation eures Vertrauens.
Wir wünschen allen Verstorbenen Allahs Barmherzigkeit und den Verletzten baldige Genesung.
Die SCHURA Bremen kooperiert mit der Hilfsorganisation HASENE International e.V.
https://www.hasene.org/de/spende/
Bankverbindung:
Hasene International e.V.
IBAN: DE80 3705 0299 0149 2890 54
Verwendungszweck: Erdbeben Soforthilfe
Kreissparkasse Köln
BIC: COKSDE33XXX
Hinweis: Es werden KEINE Sammelpunkte für Sachspenden eingerichtet. Die benötigten Sachspenden sind vor Ort günstiger und erreichen wesentlich schneller die Betroffenen.
Pressemitteilung: Unterzeichnung des Staatsvertrages jährt sich zum zehnten Mal
Am 15. Januar 2013 haben die islamischen Religionsgemeinschaften mit der Freien Hansestadt Bremen und der Seestadt Bremerhaven einen Staatsvertrag unterzeichnet. Rückblickend auf die vergangenen zehn Jahre kann dieser besondere Moment als wichtiger Meilenstein und Initialzündung für die vielen folgenden positiven Entwicklungen gewertet werden. Die Zusammenarbeit der islamischen Religionsgemeinschaften mit den öffentlichen Institutionen wurde mit diesem Schritt auf eine neue Ebene gehoben und in zahlreichen Bereichen intensiviert. Aus heutiger Sicht kann dieser Tag als historisch betrachtet und als eine neue Epoche der Anerkennung und Teilhabe der Muslime sowie des Islams in Bremen und Bremerhaven angesehen werden. Unser Dank gilt allen Unterstützern und Mitstreitern, die dies mit ihrem Engagement und persönlichem Einsatz ermöglicht haben. Wir hoffen im Laufe des Jahres eine angemessene Gelegenheit zu finden, wo wir das zehnjährige Jubiläum der Unterzeichnung des Staatsvertrages mit allen Bremerinnen und Bremern gebührend begehen können.
Der Staatsvertrag ist mehr als nur ein Symbol. Er hat sich über die Jahre bewährt und bildet in zahlreichen Fällen das Fundament unserer offenen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den staatlichen Institutionen. In ihr werden u.a. die wesentlichen Rahmenbedingungen für die muslimische Seelsorge, das muslimische Bestattungswesen, die islamischen Feiertage oder das Recht auf Moscheeneubauten geregelt und behandelt. Die Bedeutung und Signalwirkung der Vereinbarung auf die verschiedenen Institutionen und Entscheidungsträger ist auch über die Landesgrenzen hinaus weiterhin spürbar.
Der Bau der Fatih Moschee in Bremerhaven oder der von einer breiten Masse unterstütze Neubau der Quba Moschee in Hemelingen zeugen hiervon. Die mittlerweile institutionalisierte muslimische Seelsorge in der JVA Bremen oder die geförderten Jugendprojekte der Schura gehören zu den Erfolgsgeschichten, deren Ursprünge auf den Vertrag zurückzuführen sind. Der sich im Zuge der Verhandlungen zum Staatsvertrag verstärkte innerislamische Dialog hat sich etabliert und auch der interreligiöse Dialog mit den Kirchen und der Jüdischen Gemeinde hat ein neues Niveau erreicht.
Nach 10 Jahren der Praxis ergeben sich für uns aber auch inhaltliche Verbesserungs- und Erweiterungspotenziale des gegenwärtigen Staatsvertrages. Aus der muslimischen Perspektive ist die Einflussmöglichkeit auf den Bremer Religionsunterricht nicht gegeben und zusätzlich unter den Religionsgemeinschaften ungleich verteilt. Der Bedarf islamische Speisevorschriften in öffentlichen Kantinen einzuhalten wird nicht oder kaum wahrgenommen und berücksichtigt. Das Thema Kopftuch im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft ist weiterhin aktuell, aber bei vielen nicht mehr präsent. Die Einbeziehung als Religionsgemeinschaft bei der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, Polizisten oder Feuerwehrleuten zum Abbau von Vorurteilen und Ressentiments ist stark ausbaufähig. Der große Bedarf an muslimischer Krankenhausseelsorge in unseren Krankenhäusern ist für uns ein wichtiges Anliegen, aber im Gegensatz zur Gefängnisseelsorge noch nicht institutionalisiert.
Wir blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Die Bremer und Bremerhavener Muslime werden gemeinsam mit ihren Unterstützern den angetretenen Weg weiterverfolgen und das mittlerweile selbstverständliche und respektierte muslimische Leben noch stärker und tiefer in unserer Gesellschaft verwurzeln und verankern. Bestehende Strukturen und Institutionen der Muslime werden erweitert und der Prozess der Institutionalisierung des Islams im Land Bremen wird, so Allah will, weiter voranschreiten. Für die islamischen Religionsgemeinschaften war der vor 10 Jahren unterzeichnete Staatsvertrag ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur Gleichbehandlung als Religionsgemeinschaft mit dem Ziel der Erlangung des Status Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Gleichstellung mit den anderen Religionsgemeinschaften würde eine stärkere Basis und eine neue Stufe der Zusammenarbeit bedeuten.
Im kommenden Mai finden die Bürgerschaftswahlen im Land Bremen statt. Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Parteien sich klar und öffentlich zu den für die Muslime wichtigen Themen in ihren Wahlprogrammen und Aussagen zu positionieren und offen für Anregungen zu sein. Die Schura Bremen steht gerne für einen Austausch zur Verfügung.
Pressemitteilung – Tag der offenen Moschee: „Knappe Ressourcen – große Verantwortung“
Am 3.Oktober können wieder interessierte Besucherinnen und Besucher zahlreiche Bremer und Bremerhavener Moscheen zum gegenseitigen Kennenlernen und Begegnen aufsuchen. Der Tag der offenen Moschee ist eine gute Gelegenheit ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, um ein besseres Verständnis füreinander zu gewinnen.
Beim diesjährigen Motto des TOM geht es um die Knappheit der Ressourcen und der verantwortungs- und respektvollen Beziehung zur Umwelt. Jeder Einzelne ist aufgefordert sein Tun und Handeln im Umgang mit den uns anvertrauten Ressourcen zu hinterfragen. Nach islamischem Verständnis sind alle Ressourcen Gaben Allahs, die der Mensch nutzen, verwalten, bebauen, bewohnen kann. Gleichzeitig liegt die Erhaltung und der Schutz der Erde in seiner Verantwortung. Im heiligen Koran heißt es: „Esst und trinkt, aber verschwendet nicht. Wahrlich Allah liebt die Verschwender nicht“ (Sure 7:31). In einem weiteren Vers heißt es: „Wir haben alles nach Maß erschaffen“ (Sure 54:49). Der Islam verbietet Verschwendung und ruft zum maßvollen Leben sowie Handeln auf.
Jährlich nehmen mehr als 1000 Moscheen am Tag der offenen Moschee teil. Die islamischen Religionsgemeinschaften im Land Bremen laden Sie herzlich zu einem Besuch in eine der teilnehmenden Gemeinden ein.
Es nehmen folgende Schura Bremen Mitgliedsgemeinden am Tag der offenen Moschee teil:
Bremen |
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DAAWA Moschee |
Fatih Moschee |
Hicret Moschee |
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Quba Moschee |
Ayasofya Moschee |
Mescid-i Aksa Moschee |
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Dr. Zeynel Abidin Moschee |
Said´i Kurdi Moschee |
Islamisches Forum und Informationszentrum |
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Bremerhaven |
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Fatih Moschee |
Al-Hasanat Moschee |
Weitergehende Informationen über den Tag der offenen Moschee finden Sie auch auf der Internetseite: http://tagderoffenenmoschee.de/
Pressemitteilung: Schura Bremen wählt neuen Vorstand
Die Schura Bremen hat am vergangenen Sonntag ihre ordentliche Mitgliederversammlung mit einem Großteil seiner Mitgliedsvereine ausgerichtet. Die neue Moschee Islamisches Zentrum Bremen - Adem Shaban Jashari e.V. in Woltmershausen, konnte als neues Mitglied der Schura begrüßt werden und zwei weitere Mitgliedsanträge sind derzeit in Bearbeitung. Neben dem Austausch zu wichtigen Themen mit den Moscheevertretern, wurde auch der Schura Bremen Vorstand gewählt.
Murat Çelik wurde erneut zum Vorstandsvorsitzenden der Schura Bremen für eine weitere Legislaturperiode gewählt. Die stellvertretenden Vorsitzenden Marouan Bedoui und Yakup Akman stehen ihm weiterhin zur Seite. Herr Vahit Bilmez gehört nicht mehr dem neuen Vorstand an und wird zukünftig beratend aktiv sein. An dessen Stelle ist Ömer-Faruk Çoban als weiterer stellvertretender Vorsitzender in den Vorstand nachgerückt.
Für die nächsten drei Jahre vertritt Çelik den Vorstand der Schura Bremen weiterhin mit Riyad Preukschas, der im Amt des Generalsekretärs bestätigt wurde und Hasan Eren als neuen Schatzmeister. Komplettiert wird der Vorstand mit acht neuen Beisitzern, allein vier davon Frauen, die sich ans Ziel gesetzt haben, muslimische Frauenarbeit und -themen stärker in den Fokus zu rücken.
Der Vorsitzende Murat Çelik, bedankte sich für die Wiederwahl und für das entgegengebrachte Vertrauen in seine Führung bei den Mitgliedsgemeinden und wünschte allen Vorstandsmitgliedern ein gutes und erfolgreiches gemeinsames Gelingen. Erfreut war Çelik über die Tatsache, dass deutlich mehr Mitgliedsgemeinden Vertreterinnen und Vertreter in den neuen Vorstand entsendet haben. Der Schura Vorsitzende hob hervor: „Die Schura vertritt nach außen eine breite Vielfalt der Muslime und Moscheegemeinden in Bremen. Diese Vielfalt und Kompetenz im neugewählten Vorstand zu sehen, wird uns, so Gott will, bei der Erreichung unserer zukünftigen Ziele behilflich sein.“
Ein zentrales Thema, über das mit den Mitgliedern ausgetauscht wurde, waren die Entwicklungen zu den Bestattungsflächen für muslimische Verstorbene auf den Bremer Friedhöfen. Da sich immer mehr muslimische Bürgerinnen und Bürger in Bremen und Bremerhaven bestatten lassen und die Zahl von Überführungen in die ehemaligen Herkunftsländer stetig sinkt, gehört die Erweiterung der aktuell knappen muslimischen Bestattungsflächen in Bremen zu den wichtigsten Themen. Die islamischen Religionsgemeinschaften sind hierzu im Austausch mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und dem Umweltbetrieb Bremen. Im Rahmen regelmäßiger Beratungen wird die aktuelle Lage der verfügbaren und planbaren Grabfelder besprochen und nach gemeinsamen zufriedenstellenden Lösungen gesucht.
So werden beispielsweise ab Januar 2023 zwei neue muslimische Grabfelder in den Stadtteilen Mahndorf und Huchting entstehen. Die Möglichkeit ihre Verstorbenen in kleineren Grabfeldern in den Stadtteilfriedhöfen zu bestatten, hat großen Zuspruch speziell bei den ortsansässigen Moscheegemeinden hervorgerufen. Aktuell ist ein größeres Gräberfeld in Osterholz in Diskussion, die eine Bedarfsdeckung über einen längeren Zeitraum ermöglichen könnte. Hierzu hoffen die islamischen Religionsgemeinschaften, dass zeitnah offene Fragen der Finanzierung geklärt und der Start der Realisierung vermeldet werden kann.
Pressemitteilung zum Tode des ehemaligen Schura Vorsitzenden Mehmet Kılınç
„Siehe, wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir heim.“ (Sura 2, Vers 156)
Unser geliebter und geschätzter Bruder Mehmet Kılınç ist zur Barmherzigkeit Allahs zurückgekehrt. Möge ALLAH ihm vergeben und ihn ins Firdaws-Paradies eintreten lassen.
Mehmet Kılınç war Vordenker, Vorreiter und Vorbild für viele Muslime über die Grenzen Bremens hinaus. Als zweiter Schura Vorsitzender hat er den Grundstein für die Institutionalisierierung und Anerkennung des Islams in unserem Land wesentlich beeinflusst. Er hat in seinem Wirken viele Menschen inspiriert, Herzen berührt und sich stets für die Interessen und Rechte der Bremer und Bremerhavener Muslime eingesetzt.
Mehmet Kılınç war immer ein vertrauensvoller Mensch mit klaren Werten und Überzeugungen, der hierfür von seinen Weggefährten und Gesprächspartnern geschätzt wurde. Wir werden seine humorvollen Geschichten, seine geistreichen Beiträge und seine warmherzige Art sehr vermissen. Wir wünschen seiner Familie und den Angehörigen viel Geduld und Kraft in dieser schwierigen Zeit.
„O du Seele voll Ruhe, kehre zu deinem Herrn zurück, zufrieden und (Ihn) zufriedenstellend, und tritt ein unter Meine Diener, und tritt ein in Mein Paradies!“ (Sura 89, Verse 27-30)
Das JANAZAH-Gebet (Totengebet) wird am Freitag, den 15.07.2022 um 11:00 Uhr in der Quba-Moschee verrichtet. Die anschließende Beerdigung wird am selben Tag um 12:30 Uhr auf dem Osterholzer Friedhof stattfinden.
TAZIYAH (Trauerempfang) findet auch am Freitag um 16 Uhr in der Quba-Moschee statt.
Quba Moschee
Hemelinger Bahnhofstr. 44, 28309 Bremen
Osterholzer Friedhof
Ludwig-Roselius- Allee; Grabfeld HH II
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